Montag, 25. April 2016

Don´t pay the ferryman

Regel Nummer 1 im Arbeitskampf : Wer am organisiertesten jammert, gewinnt.

Nie werde ich zum Beispiel beim Arzt das Gefühl los, er würde am Hungertuch nagen, wenn er sich nur eins leisten könnte. Da wurde schon so mancher Pappsarg mit düsterer Beschriftung ums Kanzleramt geschleppt... und obwohl das Anliegen der niedergelassenen Fachärzte ähnlich faktenorientiert und sachbezogen ist wie das der PEGIDA-Spinner, reicht beim Weißkittel ein einziger Spaziergang und Ruckzuck ist das Konto dick.

DENN (Regel Nummer 2) : Wenn Dein Job nicht nach China outgesourced oder binnen kurzer Zeit von fachfremden Kräften übernommen werden kann, dann PARTY, LIKE IT`S 1899.

Wie ich da jetzt drauf komme ? Nun, das hier hing heute Morgen neben der Stempeluhr :



Ja, konnte mir da jetzt auch nix drunter vorstellen. Wird eh schwierig, jetzt noch nen Gang weiter runter zu schalten, muss da andere Mittel walten lassen.

Zum Beispiel 90 Dezibel der grausamsten christlichen Rockband über den Flur schallen um auch dem letzten Streikbrecher klar verstehen zu geben... Nächstes mal ist Nickelback.


Sonntag, 24. April 2016

Es darf ruhig etwas blutiger sein

Ja, ich bin gereizt.
Nicht nur, dass Werder gegen den HSV verloren hat, ich dank eines Spontanbeschlusses meiner Tochter am Freitag den "My little Pony-Marathon" mit Bonnie und Lotte verpasst habe (es ist mir nicht peinlich, mich als großen Bronie zu outen), nein... eben fiel ihr ebenso spontan ein, sie müsse dann DOCH noch ihr Referat zu MORGEN machen, nachdem ich sie zwei Wochen dazu interviewt habe, ob da schon was konkret sei.

Und was das Thema angeht, hat sie dieses mal endgültig den Vogel abgeschossen.

Mal ganz ehrlich... was willste dazu noch sagen ?

Je länger ich mich damit beschäftige, desto aggressiver werde ich. Aber ich regel das wie jeder angehende Soziopath und Frauenmörder - ich empfinde tiefe Genugtuung dabei, zu wissen, dass mein Aufschnitt auf dem Abendbrot zu Lebzeiten sehr gelitten hat.

Ich finde diesen ganzen verweichlichten Bio-Öko-Kuschelansatz für´n Arsch. Für mich soll ein Truthahn das erste und einzige mal Sonnenlicht sehen, wenn bei Wiesenhof das Dach brennt und ich möchte für Antibiotika ans Kühlregal und nicht in die Apotheke.

Schon mal ne Pute aus der Nähe gesehen ? Die würden das mit uns doch genauso handhaben, wenn sie evolutionär auf´s richtige Pferd gesetzt hätten. Das würde ich jetzt einfach mal unter Pech verbuchen, liebes Schleuderküken.
Es ist natürlich nur ein Mythos, dass McNuggetkruste aus Kükenschnäbeln besteht, aber jetzt müsst ihr mit dem Kopfkino leben.

Vielleicht sollte ich heute lieber etwas früher ins Bett gehen.


Donnerstag, 21. April 2016

Offener Brief an Püppi

Ja, es kann gut sein, dass der Name Püppi hier nie wieder auftaucht. Bekam vorhin von Ihr eine kurze wie bitterböse Mail, in der mir mitgeteilt wurde, Sie sei sich zu Schade, als "Notnagel" herhalten zu müssen und hätte es ganz allgemein satt mit mir.

Ich versuche das jetzt mal zu entsättigen, vielleicht werde ich sogar wieder etwas Hunger zurückzaubern können  in dieses verrückt wie kerzengerade Wesen, für welches ich sowohl das Privileg wie vielmehr die Ehre habe, es "Püppi" nennen zu dürfen.

Muss Dir nicht erzählen, dass es nicht wirklich ums Stöpseln geht, denn ausgerechnet das ist ja meistens auf deinem Kraut gewachsen. Bin der letzte, der sich da beschwert ... es ist brillantes Kraut, spektakulär geradezu. Würde niemals tauschen wollen. Dennoch ... es geht mir (wie immer) nicht ums Stöpseln.

Ich will nur nach Hause in Dein Baumhaus mit den vielen Büchern über Tiere des Waldes, ich möchte neben Dir auf dem Teppich liegen und unbeschwert lachen, ich möchte Dich noch mal genau so schüchtern ansehen wie vor 25 Jahren in der Schule.
Du bist ein Stück meiner Heimat, Du bist herzensgut und niemand näht Wunden besser als Du. Vermutlich, weil Du zum Schluss etwas Liebe drüberschmierst.
Du hast im Alleingang "schräg" kultiviert. Du denkst schräg, atmest schräg, Du schaust schräg,
Du bist schräg... im positivsten Sinne.

Dafür liebe ich Dich. Als Freund. Schon immer.

Natürlich könnte ich mir mehr vorstellen, habe das ja im Verlauf all der Jahre immer wieder probiert.

Gebremst wurde ich durch Dich und "Die Umstände", sprich : Deine Ehe.

Lass uns spazieren gehen. Bitte.


Mr. Jones von Counting Crows auf tape.tv.

Dienstag, 19. April 2016

Zu alt für Hashtags

Endlich setzt bei mir der Altersstarrsinn ein, da habe ich mich schon lange drauf gefreut.

Schon schlimm genug, dass ich jetzt der offiziell Beauftragte der gemeinsamen Elternschaft sein soll, der schaut, was das Mädel so hochlädt (Snapchats, die Blutsverwandte erblinden lassen) oder was der Junge so runterlädt (Stichwort : "Aber da stand, das Runterladen des Handyspiels sei gratis")

Natürlich kann ich die beiden nicht einfach so online stalken, ich muss den Maximum-Mimikri-Modus walten lassen und mich einfach in Ihre Welten einblenden.

Das fällt mir erheblich schwerer als gedacht.
MUSS man Hashtags benutzen, wenn man sein Frühstück postet ?

Bonnie hat mir eben noch kurz die Basics von Snapchat erläutert, auch das wird wohl nicht meine Welt. Genau wie Tinder. Nicht, dass ich es brauchen würde, aber als ich eben erfuhr, wer es wofür nutzt, kamen mir wortwörtlich die Tränen. Hätte ich gewusst, was man da in meinem Alter noch mitnehmen kann... Wahnsinn.

Soooo, ich werde mich jetzt in meine supertränensaugfähige Werder-Bremen Flagge einrollen und mir das Gemetzel äh...DfB-Halbfinale gegen die Bayern in Bayern anschauen.

Wir haben ja nix zu verlieren.
Wo ist das Phrasenschwein ?

Aaaaaalt bin ich.





Montag, 18. April 2016

Ich muss sie warnen

Es ist 2 Uhr nachts und ich kann einfach nicht schlafen, wenn ich die liebe Lotte am Dienstag einfach ungebrieft nach Hamburg zu "Marc-Uwe-Kling´s Känguru Chroniken" gehen lassen würde.
Bonnie hatte uns Premierentickets für heute gekauft und weil ich so blind vor lauter Freude war, habe ich keine weiteren Details erfragt.

So wäre es beispielsweise eine interessante Info gewesen, dass es sich um ein Theaterstück (!) handelt, welches nach US-Maßstäben wohl das Prädikat Off-Off-Off-Off Broadway erhalten hätte.

Warum ich jetzt ausgerechnet Lotte warnen möchte - sie liebt das Känguru genau so wie es ist,
Ihr Kater heißt Marc-Uwe und sie ist die Systemádministratorin des Asozialen Netzwerkes.

Der Geist der Bücher ist in dem groben Klamauk on stage aber selbst mit bestem Gewissen nicht mehr wiederzuerkennen. Es ist sicherlich für Kinder unterhaltsam, denn es stellt kaum unangenehme Fragen, so wie es die Trilogie in unerreichter Leichtigkeit und Furor aber auch teils mit Widerhaken tat. Ich meine es nicht mal böse -  es war ein kurzweiliger Abend, aber es war halt nicht Marc-Uwe Kling´s Känguru.

Merchandising gab es natürlich auch nicht - hätte mir gerne mal Prinzessin Popelkopf gekauft. Endlich ein Kinderbuch nach meinem Geschmack. Was auch immer der Mann anpackt - es wird zu Gold.

Ansonsten läuft mein Leben wieder... nächsten Freitag gibt es endlich wieder voraussichtlich ne ausgiebige Runde BowChickkaWowWow in meinem Leben. Den Part habe ich zwar nicht unbedingt vermisst, aber das hilft erfahrungsgemäß gegen beschissene breeak-ups. Und auch wenn ich aussehe wie ein Buntglascontainer aus den 80ern, so habe ich tatsächlich scheinbar immer die Möglichkeit ne liebe Ex-Freundin mit ner Kurznachricht zu reaktivieren. Lauter liebe Leute.

Dann muss ich beim karaoke mit den Kids auch nicht mehr heulen, wenn diese Zeilen kommen :

Die wird wohl klar kommen, ja

Apropos Kids... die sind neuerdings herzensgut und wunderlieb. Die ahnten wohl auch, dass ich an der Frau hing, aber finden es besser, dass ich jetzt in Lübeck bei Ihnen bleiben kann.




Gestern noch ein paar Runden mit dem Hund, nachdem WERDER GEGEN WOLFSBURG GEWONNEN HATTE (Die Hoffnung stirbt zuletzt).

Und auch sonst ist das Leben gerade absolut okay. Freue mich auf neue Abenteuer.

Zum Beispiel aufs Brillenumtauschen - denn DAS DING geht ja wohl gar nicht :



Mittwoch, 13. April 2016

How much is the fish ?

Jetzt wo die Genderdebatte den Mainstream erreicht hat, kann ich mich ja auch mal konkret verorten.

Ihr habt es bestimmt schon mitbekommen, ich bin passiv-omnisexuell, das heißt die ganze Welt fickt mich zuweilen intensiv und umfassend.

Heute war es dann auch mal wieder so weit. Sitze um Viertel nach 6 morgens im Büro und versuche noch rauszufinden, wer ich bin und wie ich da hingekommen bin, da blitzt es plötzlich orange und ich bin in einer rumänischen Disco. Neben mir vorm Fenster steht der Wagen eines Tiefbauunternehmens mit orangen Warnblinklichtern auf dem Transporterdach, ein paar ... ich sag mal Menschen... kommen herausgestiegen und beginnen sogleich, wenige Meter neben mir den Asphalt aufzureißen... dann wieder zuzuschütten, dann kehren sie wieder und öffnen... nur um am frühen Nachmittag alles wieder zuzuschütten. Zwischendurch haben sie vermutlich neue Steine aus Ihrer Heimathöhle geholt.

Wäre alles nicht so schlimm, wenn ich nicht noch etwas Migräne von gestern gehabt hätte.

Noch 2 Tage überleben, dann die Kids, dann die "Känguru-Chroniken" in Hamburg mit Bonnie...

...und dann muss darf ich wieder am Montag mit einem Freund angeln gehen.


Meine Aufgabe, besteht stets darin, ihn, die Angeln und eine Kühlbox da hinzustellen und dann stundenlang hinter ihm zu stehen und die Fresse zu halten. Fischen ist für ihn eine ernste Sache.

Ich sage es mal so... das Heringsangeln ist die Großwildjagd des Querschnittsgelähmten.

Für Zuschauer ungefähr genau so spannend, wie Hobbygolfern beim Abschlag am dritten Loch zuzuschauen. Sechs (in Zahlen : 6) Stunden lang.

Bisherige Ausbeute unserer ersten beiden Ausflüge : Null Heringe, eine Erkältung.

Kann ja nur besser werden.
Wie kriegt man Tränen aus dem Keyboard ?

Hier noch schnell ein paar Fotos, die ich auf dem Handy gefunden habe und dann lege ich mich schlafen. Muss morgen fit sein, sonst kann ich den Bauarbeitern nicht zujubeln. Sie haben mir versprochen, morgen noch mehr mit dem Rüttler an der Büromauer entlang zu fahren.



Blick von meinem Balkon

Mein Kater "Toni" (formerly known as "Edmund")
lebt jetzt bei meiner Mutter..







Dienstag, 12. April 2016

Das ganz große Los

Ich habe gewonnen, mein Los wurde gezogen.

Na, gut... es war auch nur ein Name im Hut, aber immerhin habe ich den Hauptgewinn kassiert : 
Ich darf zukünftig mit dem Vorsitzenden des Landesverbandes ("Ein Land, zwei Meere, 35.000 Kleingärtner") die hiesigen Parzellen abschreiten. 

Stück.

für.

Stück.

Weiß gar nicht warum sich die anderen nicht drum gerissen haben. Komisch.
Zur Feier dieser Begebenheit wurde mir -nicht ohne höhnisches Kichern- offiziell der goldene Gartenzwerg überreicht. 

"Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen."

Wollte ihn natürlich gebührend in Szene setzen und habe mich da zunächst sachgerecht sakral orientiert. In Ermangelung eines Dornenkranzes musste ein Gummiband abhelfen.

Spenden Sie für Albino-Schlümpfe
Kann mein Glück kaum fassen und versichere, dass er bei mir gut aufgehoben ist. Habe einen ganz besonderen Platz für ihn gefunden. Die Kühlschranktür. 


Über einen Kaminsims verfüge ich nicht. Ist wohl besser so, denn hätte ich einen Kamin - hätte ich keinen Zwerg.....mehr.

Ja, es ist ganz witzig bei uns im Büro. Für die meisten. Habe heute ein kleines Experiment gestartet und es hat tatsächlich geklappt.
Kollegin gefragt, ob sie diese Briefmarken noch haben möchte :

"Das glaubt mir keiner." , Norman 2016

Und was soll ich Euch sagen... in mühevoller Kleinarbeit war sie binnen Stundenfrist fertig damit, die 4 Cent vom Papier zu lösen. Hab´ gut gestaunt.

So, ich muss jetzt los und mit ner Freundin ein paar Getränke mit Schirmchen trinken, das ist Freitag ausgefallen und ich hatte selten so viel Anlass heute nicht nüchtern ins Bett zu kommen. 
Muss nicht mal meins sein.

Noch schnell die Integrationsbegleitfibel für Geflüchtete aus dem arabischen Raum featuring "The incredible Nils".






Montag, 11. April 2016

Thilo

Vier furchtbare Teile "Jurassic Park" und der Mensch hat noch immer nicht dazugelernt.

Wenn man genetisch eine Kuh, einen Biber, einen Vielfraß und ein Pony kreuzt, KANN es nicht gut gehen. Und dennoch ... wir haben es getan.

Thilo

(Parkbank als Maßstab)
Vielleicht sollte ich mal erwähnen, dass ich Hunde vorher gar nicht so sehr mochte. Wurde als Kind vom Nachbarshund "Teddy" terrorisiert. Bin eher ein Katzenmensch.
Aber genau das ist ja das Tolle an Thilo, er ist einer Katze sehr ähnlich. Er ist äußerst leise, macht was er will, wann er es will und auf seinen Namen hört er auch nicht.
Danach schaut er so lieb, dass man es ihm nicht übel nehmen kann.

Heute hat er meine neue Lederjacke zerbissen, aber er meinte es nicht böse, ich sollte nur noch nicht gehen. Habe ganz andere Sorgen, bin wohl tatsächlich Single und das drückt enorm die Stimmung.

Hatte gehofft, da sei noch was zu retten... Nope.

Morgen ist wieder ein neuer Tag. Bis dann.


Sonntag, 10. April 2016

Generationenkonflikt

Für mich als TV-Komplettverweigerer war es eine Premiere - ich habe gestern eine Folge Germany´s Next Topmodel mit meiner Tochter zusammen gesehen. Das heißt, ich habe die Episode tatsächlich nur gesehen. Gehört habe ich Musik auf dem Kopfhörer.
Das macht ein Fernsehformat mit 10 Mädels in Unterwäsche fast erträglich, aber eben nur fast.

Apropos "10 Mädels in Unterwäsche" ... hab ich mal die Story erzählt, wie meine Ex mit vielen anderen sehr netten Physiotherapeutinnen in unserem Wohnzimmer "üben" musste ?

Mir wurde im Vorfeld gesagt, ich würde dabei "stören" und solle doch bitte in meinem Arbeitszimmer bleiben.
Ich und stören.... Tssss... also bitte !!!
Bin nur zwischendurch kurz mal ins Wohnzimmer, um mir etwas Obst zu holen.
14 Äpfel, 3 Bananen und unzählige, einzeln geholte Weintrauben später wurde ich ausgeschlossen.

Das Obst hab ich dann nachts zurückgelegt.

Das Windkraft-Referat meiner Tochter ist so weit wohl auch gewuppt. Weiß jetzt endlich, wozu diese Dinger in den Western Filmen gut sind. Dachte immer, die seien einfach nur Zierde.
Wie Tumbleweed.
So kann man sich irren.
Aber ich irre mich neuerdings häufiger. Habe gestern Abend erfahren, dass mein introvertierter 10-jähriger Sohn einen Instagram Account mit 200 Followern betreibt.

 Der hier :




Abgesehen von Anime-Bildern postet er auch gerne Selfies von sehr durchwachsener Qualität.
Soll morgen Abend mit ihm drüber sprechen. Freue mich schon enorm.

Seine Schwester hat es durch Zufall mitgekriegt und ihn prompt ausgeliefert. Die Sau.

Ja, sie hat so Ihre fiesen Seiten, aber da kann ich selber ein Lied von singen.

Kaum verkünde ich hier, ich hätte gerne mal Chucks besessen, kommt die Brut hier reingewandert mit dem EINEN PAAR SNEAKERS, das mir ebenfalls damals schon fehlte.



Das ist doch Absicht -_-

So, Morgen habe ich einen Tag Urlaub und werde mir mal den 50-Kilo-Hund der Ex-Schwiegereltern leihen, damit er mit mir Gassi geht. Ich muss ja mal an die frische Luft. 
Bin schon gespannt, wo er mich hinbringt.




Samstag, 9. April 2016

Kinder...

... man muss sie einfach lieben.

Es ist erst ein paar Wochen her, da schallte es aus der Tochter :

"Kannst Du mir bei einem Referat über Zeppeline helfen ?"

Was sie damit aber scheinbar sagen wollte war :

"Würdest Du Dich gerne ein Wochenende lang unter anderem mit dem militärischen Nutzen des Starrluftschiffbaus im Verlauf des ersten Weltkrieges auseinendersetzen, während ich meinen Instagram Account pflege und mir Bibi´s Schminkvideos anschaue ?"

Es ist eigentlich ein Jammer, dass weder Bibi, noch Slimy Salami (?) sich in Ihren YouTube Dauerwerbesendungen mit dem archimedischen Prinzip auseinandergesetzt haben, sonst hätte meine Tochter das vielleicht alles etwas schneller aufgenommen.

Was soll ich sagen... gestern wurde ich via Whatsapp aus dem Dänemarkurlaub gefragt, ob ich ihr bei einem Referat zum Thema "Windkraft" helfen könne. Dieses mal war sie aber erheblich ehrlicher und hat gleich mitgefragt, ob ich die letzte Folge Topmodel irgendwo auftreiben könne.

Am Schlimmsten war das Thema "Aufbau der Erdkruste" aus dem Herbst.

Manchmal frage ich mich, ob ihr NaturWi Lehrer weiß, dass wir stille Post spielen ?

Sie kommt gleich. Ich habe Kekse und Kaffee.

Bring it on.





Freitag, 8. April 2016

Gesucht : Das Quietscheentchen

Gibt ja manchmal so Vermisstenanzeigen auf Zeitungswebseiten, da drückste den Link, siehst das Bild der Person und denkst Dir : "Das kannste mir nicht erzählen, dass DEN einer vermisst."

Sei´s drum... ich vermisse ja keinen, ich fahnde nach jemandem.

Tatbestand : Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit WTF.

Auch wenn ich gestern hier den Eindruck vermittelt habe, meine Arbeitsstelle sei unter einer Kellerwohnung in Kalkuttas Hafengegend oder in der frisch planierten Innenstadt Alleppos - nein, ich arbeite weitestgehend in der Zivilisation.
Zumindest glaube ich das jeden Arbeitstag genau SO lange, bis ich die Herrentoilette betrete.

Betreten muss.

Freiwillig magst Du da nachmittags nicht mehr rein.

Wenn ich vor der Tür einen Gummistiefelverleih und Einweghandschuhverkauf eröffnen würde - ich wäre ein gemachter Mann. Aber wie gesagt, mir fehlt da irgendwo die Ambition.

Gestern bin ich im Dunkeln rein und als ich das Geräusch meines Schuhs vernahm, der in eine Pfütze tritt, entwickelte ich erstmals Sympathie für das US-Waffenrecht.

Wäre doch fein, wenn Du dann mit nassen Schuhen kurz rüber gehen könntest in die Tanke, Dir dort ne Schrotflinte plus Sporttasche für "Zubehör" kaufst und dann im Büro mal mit Nachdruck fragst, wer das Pinkeln nicht so richtig im Griff hat.

Im Ernst - es sah da aus, wie ne Autobahnraststätte im Ruhrgebiet nach 8 Bussen besoffener Hooligans.

Und ich habe nur EINE Person im Verdacht.

Es wird wie ein Unfall aussehen.

"Er muss hier irgendwie ausgerutscht sein und dann ist er wohl in der gelben Pfütze ertrunken, Herr Kommissar. Kann ich jetzt wieder heften und lochen, oder brauchen Sie mich noch ?"


Noch nen Song für Bonnie und Lotte. Kopf hoch ;)

Donnerstag, 7. April 2016

Streik !!!

Nun ist es so weit, ihr habt es nicht anders gewollt - der öffentliche Dienst streikt !

Und mit ihm : ich.

Auch wenn böse Zungen behaupten, mein normaler Arbeitstag sei mit bloßem Auge nicht von einem Generalstreik zu unterscheiden, so möchte ich Ihnen laut entgegnen :

"Wohl !" , denn da geht noch ne ganze Menge bei mir in Richtung Arbeitskampf.

Ich hatte als Kind 6 Jahre Trillerpfeifenunterricht und obwohl es bei mir nicht bis zum Jugendblasorchester (das Wort killt mich jedes mal) gereicht hat, habe ich bestimmt noch genug Puste um meinen Arbeitgeber von der Unmenschlichkeit meiner Arbeitsbedingungen zu überzeugen.

Im Ernst - mein Büro ist nur eine flackernde Neonröhre vom Ende eines schlechten Horrorfilms entfernt. Und dann diese Kollegen...unfassbar. Es gibt Tage, da komme ich minutenlang nicht zum Kaffeetrinken oder Spiegel online lesen. Das ist doch kein Leben so !

Ich finde die 6 % Eingangsforderung sogar etwas tief gepokert, ich hätte 60 gefordert und schon mal den Grill auf das Parkdeck gestellt. Frag mal die Lokführer oder Erzieher - man muss nur wollen.

So...ihr könnt Euch schon mal überlegen, wo Ihr bei der Konkurrenz Euren Restmüll entsorgt und Eure Autos ummeldet und ich ... äh ... kämpfe.



Mittwoch, 6. April 2016

Apropos Sterben

Neuer Spitzenreiter auf meiner Dinge-die-man-nicht-googeln-sollte-Liste : Blasenschrittmacher.

Gebe zu, das war etwas naiv, aber ich war halt neugierig, was sich ein Freund in der Uniklinik für krasses, neues Zubehör legen lässt. Wenn ich seinen E-Rollstuhl dazurechne, ist er jetzt nur noch ein Hörgerät weit vom Transformer entfernt. Respekt.

Geschmackloser Pulli, unscharfer Blasenschrittmacher (v.l.n.r.)

Nachdem ich eben auch noch auf die harte Tour lernen musste, dass man in der Urologie wirklich erst ein Patientenzimmer betritt, wenn jemand auf das Klopfen mit "Herein" geantwortet hat, durfte ich seinen Bettnachbarn auch bekleidet begrüßen.

Der adrette Herr hat Bismarck schon die Hand geschüttelt und seine Kinder um 10 Jahre überlebt.
Er war sich nicht ganz sicher, wo mein "GUTEN TAG !" herkam und ich bin mir wiederum nicht ganz sicher, wie viele Daumen ich drücken soll, dass die heute noch genug Ersatzteile auf Lager haben.
Wird wohl ne größere OP, Toi Toi Toi.

Außerdem weiß ich jetzt, wie man als Chefarzt richtig den Hipster raushängen lässt - man druckt als Einziger sein Fachgebiet auf deutsch auf´s Schild :


Solange es gegen zu viele Patienten hilft
Professor :" Sagen Sie mal, wo ist eigentlich der Anästhe... Anäs.. na, der Narkosearzt ?"

Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu dem Laden seit ich letztes Jahr im Juli fast in der Notaufnahme den Löffel abgegeben habe und ich nach 24 Stunden unbehandelt mit dem Taxi in einer andere Klinik fuhr, wo ich am nächsten Morgen notoperiert wurde. Scheißverein.

Will aber eigentlich etwas über eine andere, bessere Nahtoderfahrung erzählen, die rückblickend betrachtet für Außenstehende vielleicht ganz witzig ist.

Es begab sich im Juni 2004 und ich war mit 3-jähriger Tochter und Ihrer Mutter in den Niederlanden im Urlaub. Das alleine klingt schon dramatisch, aber es wird noch schlimmer.

Holländer sind ohne Frage ein lustiges Völkchen, irgendwie ist alles putzig, sogar die Sprache ist ja irgendwo zwischen Plattdeutsch und chronischem Lungenkattarh angesiedelt, nur richtig viel los ist außerhalb der einen Metropole nicht. Ich glaube manchmal, die MUSSTEN weiche Drogen legalisieren, denn was will man da sonst den ganzen Tag machen ?

Okay, man merkt vielleicht, dass die Niederlande mittlerweile bei mir gleich hinter der Uniklinik rangieren, aber das hat seine Gründe.

Das kam sinngemäß so :

"Du schau mal, Spatz... die zeigen hier in der Kneipe heute Abend das Länderspiel Deutschland-Holland. Wollen wir da hin ?"

"Au ja, das klingt nach ner Superidee, Hase."

(Okay, rückblickend sehe ich auch den Fehler.)

Wir also das Kind vorsichtshalber Trump-orange geschminkt, Frau trägt orange Blumenkette um den Hals und ich eine superalberne orange Löwenkopfkappe.

Beim Betreten der Kneipe wird uns schlagartig bewusst, dass wir einen großen Fehler begangen haben.
Es wurde extra für das Spiel Rollrasen verlegt, alles ist orange, wir wurden heiter begrüßt und verstanden herzlich wenig. Bestellt wurde Fanta, weil wir das nebenan abgeschaut hatten.

Und dann schießt Ballack den Ausgleich und es stellt sich schlagartig raus, dass "Jawoll" scheinbar gar nicht im niederländischen Wortschatz vorkommt.

War knapp.





Dienstag, 5. April 2016

Vom Leben und Sterben in der Kleinstadt

Also erst einmal "Das brandneue Testament" ist mein uneingeschränkter Filmtipp für alle, die ihn noch nicht kennen.
Vielleicht nicht unbedingt midlife-crisis-kompatibel, denn der Film stellt unter anderem die Frage : "Wenn Du genau wüsstest, wie viel Zeit Dir noch bleibt, was würdest Du tun ?"

Eine bittere Frage, für jemanden, der seit 24 Jahren Bürostühle durchsitzt, dabei aber weniger Qualifikationen gesammelt hat, als jeder Mensch, der gerade vor der griechischen Küste im Schlauchboot friert, unzählige Beziehungen an die Wand gefahren, dabei aber zwei wundervolle Kinder gezeugt hat, seinen Organspendeausweis höchstens als fiesen Scherz dabei hat, "Morgens Aufstehen" ernsthaft auf der Haben-Seite eines Tages verbucht und auch sonst weitestgehend talent- wie ambitionsfrei ist ?

Was daran am Schlimmsten ist - ich finde es eigentlich ganz okay so, es sieht halt nur von außen scheiße aus.

Wurde kürzlich von meiner Therapeutin gefragt, was ich gerne noch machen würde im Leben und weil mir nach 2 laaangen Minuten nichts Blöderes einfiel, sagte ich : Kanada.

Bei Trivial Pursuit hat das häufig geklappt. Besser als gar nix.

Dabei fällt mir heute mit etwas Abstand noch einiges ein :

Ich möchte "Muse", die "Foo Fighters" und die wiedervereinigten "Good Charlotte" live sehen, ich möchte erstmals eine Person wirklich hassen (war mir bisher viel zu anstrengend) und ich möchte mir Chuck´s kaufen. Nicht weil ich sie tragen würde - das Schiff ist vor 20 Jahren gesegelt - sondern einfach, weil ich nie welche hatte und meine Tochter mich mit Ihren ärgert.
Ich möchte den Mut aufbringen, meiner Mutter zu sagen, sie möchte mir bitte keine Gläser der "Currysauce Madagaskar" mitbringen, die sie ganz stolz in Ihrem Thermomix geschreddert hat und vor allem hätte ich gerne noch so nen netten Abend wie gestern auf dem Dach des Hansemuseums.



Ich sag ja, ich würde nicht tauschen. War recht interessant bis hier.




Montag, 4. April 2016

Was bisher geschah

Wo fange ich an ?

Dass ich mir zwischenzeitlich einen Splitterbruch in der linken Hand zugezogen hatte und mir kein Arzt mehr die Unfalltheorie abkaufen wollte, denn das würde sich nicht mehr mit der bell curve der Normaldämlichkeit decken ? (Bin beim Abspülen in einer Pfütze ausgerutscht)

Oder dass meine Tochter mich gebrochen hat, indem sie einfach nach den ersten hundert mal ein weiteres mal gefragt hat, ob ich ihr Alkohol auf den Geburtstag schmuggel ? Alles daran fühlte sich so falsch an, dabei habe ich nur einen Tag später an meinem 40. Geburtstag eine satte 8 auf der nach oben offenen Lemmy-Kilmister-Samstagabendgestalungs-Skala gerissen.
Stichwort : In Unterwäsche durch die Hotellobby am Ku-Damm geirrt, nur um vor der Tür eine Sportzigarette zu schmöken. Mir fehlen 3 Tage und ich finde das ganz okay.

Oder dass ich mit meinem vielleicht etwas unsachlichen, aber inhaltlich absolut richtigen Wutausbruch in der Abteilungsleitersitzung ("Fick Dich, Püppi !!") die neue Kollegin aus meinem Büro .... ich möchte sagen.... geleitet habe und ich endlich wieder alleine sitze ?

Oder dass ich wieder "Single" bin ?



Kann dafür aber jetzt schreiben, was ich will.

Zum Beispiel, dass kein menschliches Wesen jemals das Wochenende um den 13. Februar zum Sightseeing in Dresden nutzen sollte. Muss einem ja gesagt werden, dass das keine Boule-Spielfläche vor der Frauenkirche ist, sondern für Trauerblumensträuße entsiegelt wurde.

Bin mittlerweile wieder zurechnungsfähig und relativ gut gelaunt. Musste eben lachen, als ich erfahren habe, dass ich Freitag tatsächlich die Fernbedienung einer Insulinpumpe einer anwesenden jungen Dame in der Hand hatte. Wer vertraut mir so was an ?
Noch mal ... Splitterbruch beim Abspülen und das war MEINE Hand.

Heute Abend kommunales Kino : "Das brandneue Testament" mit Bonnie.
Bis dahin werde ich mich sehr vorsichtig bewegen.